
Möchten Sie selbst erleben, wie ein Vererbstück entsteht?
Besuchen Sie einen meiner Workshops oder lassen Sie Ihr persönliches Lederstück anfertigen.
Wer ein fertiges Lederstück in den Händen hält, sieht meist nur das Ergebnis: eine Tasche, ein Gürtel, eine Mappe. Doch der Weg bis dahin ist lang und voller Entscheidungen, Handgriffe und Details. Jedes Vererbstück aus meiner Werkstatt trägt eine Geschichte in sich – und beginnt mit einem einfachen Stück Leder.
Der Entwurf – vom Wunsch zum Schnittmuster
Viele Meiner Stücke entstehen im Dialog mit den Kunden. Dabei geht es um Fragen wie: „Soll die Tasche klassisch oder modern wirken?“ – „Welche Details sind Ihnen wichtig?“ – „Möchten Sie eine Gravur, Initialen oder ein persönliches Symbol?“ Aus diesen Gesprächen entsteht ein Entwurf, der auf Papier skizziert Gestalt annimmt. Am Ende dieser Phase wird daraus ein Schnittmuster. Es enthält alle notwendigen Aspekte zur Fertigung eines Stückes. So verbindet sich die handwerkliche Erfahrung mit der persönlichen Vorstellung des Kunden.
Die Wahl des Materials
Am Anfang steht immer die Auswahl des Leders. Dieses Material entscheidet über die spätere Qualität des Stücks. Für robuste Gürtel oder Taschen verwende ich starkes, vollnarbiges Rindleder. Für kleinere Accessoires, wie Etuis oder Geldbörsen, eignen sich feinere Lederarten. Wichtig ist immer: Das Leder muss ehrlich sein. Keine künstlichen Prägungen, keine oberflächlichen Beschichtungen, sondern naturbelassen, mit Charakter.
Zuschnitt und Vorbereitung
Das Zuschneiden des Leders ist einer der entscheidendsten Schritte. Hier ist Präzision gefragt. Fehler lassen sich kaum korrigieren. Mit Schärfmessern und Schneidlinealen werden die Teile vorbereitet. Dabei achte ich darauf, die Maserung und Struktur des Leders optimal zu nutzen.

Nähen und Fertigung
Viele Vererbstücke entstehen in klassischer Sattlernaht – einer von Hand gesetzten Doppelnaht, die nicht nur stabil, sondern auch optisch einzigartig ist. Diese Jahrhunderte alte Technik – heute leider kaum noch bekannt - erfordert Geduld, doch eine derart gearbeitete Naht ist nahezu unzerstörbar. Wo Maschinen schneller arbeiten, bringt die Handarbeit eine andere Qualität: sichtbar, spürbar, authentisch. Sie finden in meiner Werkstatt keine Nähmaschine!
Die Details machen den Unterschied
Kantenbearbeitung ist ein eigenes Kapitel. Erst durch Schleifen, Färben und Polieren werden sie rund, stabil und langlebig. Ein Gürtel ohne polierte Kanten wirkt unfertig, ein Etui ohne sauber gesetzte Naht verliert seine Form. Hinzu kommen optional Personalisierungen: Initialen, Logos oder kleine Symbole, die aus einem Lederstück ein Unikat machen.
Fertigstellung – und der Beginn einer Reise
Wenn ein Vererbstück fertiggestellt ist, endet meine Arbeit – und beginnt die Geschichte des Besitzers. Ein solches Stück ist dafür gemacht, genutzt zu werden, Spuren zu entwickeln und mit der Zeit mehr Persönlichkeit zu gewinnen.
Fazit
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Lederhandwerk ist weit mehr als nur „Produktion“. Es ist ein Prozess voller Hingabe, Respekt und Präzision. Jedes Vererbstück erzählt von dieser Haltung – und wird dadurch einzigartig.
